Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat mit tiefer Trauer auf die Nachricht vom Tod des früheren Bundeskanzlers Dr. Helmut Kohl reagiert. Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster sprach der Familie sein Beileid aus.
Dr. Kohl war der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland eng verbunden. Er erhielt 1997 für sein Engagement den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden. Damit wurde vor allem der Einsatz des Bundeskanzlers für die jüdische Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion gewürdigt. Die in seiner Amtszeit gefundene Regelung trug entscheidend zur Stärkung jüdischen Lebens in Deutschland bei.
„Die neue Blüte der jüdischen Gemeinschaft haben wir ganz wesentlich der Zuwanderung zu verdanken“, erklärte Dr. Schuster. „Im Bewusstsein der historischen Verantwortung Deutschlands machte Helmut Kohl damals den Weg frei für die Einwanderung von Juden. Die Zahl der jüdischen Gemeindemitglieder hat sich seitdem auf rund 100.000 verdreifacht. Auch dies ist ein bleibender Verdienst Helmut Kohls.“