In Cottbus ist am Dienstagabend die erste Synagoge im Land Brandenburg seit der Shoa feierlich eröffnet worden. Bei der Eröffnung sagte der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Mark Dainow: „Vor 70 Jahren hätte wohl niemand zu hoffen gewagt, dass sich ein so vielfältiges, lebendiges jüdisches Leben, wie wir es heute haben, noch einmal in Deutschland entwickeln könnte. Die Eröffnung dieser neuen Synagoge ist ein sichtbares Zeichen dafür.
1938 wurde die alte Synagoge in Cottbus von den Nazis zerstört. Seitdem hat es in Cottbus kein jüdisches Gotteshaus mehr gegeben. Diese neue Synagoge ist die erste in Brandenburg seit der Shoa. Das ist wahrhaft Grund zur Freude – und zur Dankbarkeit.
Für mich hat diese Umwidmung von der Kirche zur Synagoge einen hohen Symbolwert: Es bleibt ein Gotteshaus. So ist die neue Synagoge in Cottbus auch ein Zeichen des Zusammenhalts zwischen den Religionen.“
Das Land hatte den Kauf der Schlosskirche im Stadtzentrum von Cottbus mit 580.000 Euro finanziert. Seit 2008 bemühte sich die Jüdische Gemeinde Cottbus um eine eigene Synagoge. Im November vorigen Jahres war die ehemalige evangelische Schlosskirche formell an die Gemeinde übergeben worden.