Schuster: Verurteilung Grönings war wichtig



Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Thomas Lohnes
Foto: Thomas Lohnes

Das Landgericht Lüneburg hat am Mittwoch (15.7.) den ehemaligen SS-Mann Oskar Gröning wegen Beihilfe zu Mord in mindestens 300.000 Fällen zu vier Jahren Haft verurteilt. Zu dem Urteil gegen den "Buchhalter von Auschwitz" erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster:

„Oskar Gröning ist schuldig gesprochen worden. Das war sehr wichtig, weil damit ein NS-Täter zur Rechenschaft gezogen wurde. Die Versäumnisse der deutschen Justiz, die solche Verfahren jahrzehntelang verschleppt oder verhindert hat, lassen sich damit zwar nicht mehr gut machen. Dennoch hat die Verurteilung Grönings für die Opfer und ihre Angehörigen eine hohe Bedeutung. Und wenigstens hat er eine moralische Mitschuld eingeräumt. Den Zeugen, die im Prozess ausgesagt haben, gebührt unser aller Dank. Sie haben große Strapazen auf sich genommen und zur Verurteilung des Täters beigetragen. Das Verfahren hat der deutschen Gesellschaft noch einmal die Verbrechen der Shoa vor Augen geführt und auch gezeigt, dass die Opfer noch Jahrzehnte später unter den Folgen leiden. Für den Umgang mit der deutschen Vergangenheit hat damit der Prozess einen wichtigen Beitrag geleistet. Ich hoffe, dass sich noch weitere NS-Täter vor Gericht verantworten müssen.“

Weitere Artikel

Zum Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Forderungen für die Bundestagswahl 2025

Gaza-Bericht von Amnesty International

Statement Dr. Josef Schuster

Gemeindebarometer 2024

Zusammenhalt durch Identifikation

Die Ratsversammlung 2024

Kraft aus Gemeinschaft