Mut und Menschlichkeit in dunkelster Zeit – Gedenken an die Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus



Foto: MBOW/G

Am 20. Juli 1944, heute vor 68 Jahren, scheiterte das Attentat von Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Adolf Hitler. Der Zentralrat der Juden in Deutschland gedenkt der mutigen Männer, die ihrem Gewissen folgten. Ihre Zivilcourage ist uns allen bis heute Vorbild.

„Wir wollen all jene Menschen, die gegen die Nazis Widerstand leisteten, immer in Erinnerung behalten", erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann. „Sie nahmen das Unrecht nicht hin, sie riskierten ihr Leben, um die Verbrechen anzuprangern oder Verfolgten zu helfen. Gewiss waren die Männer des 20. Juli keine wirklichen Demokraten. Doch, wie es der Historiker Fritz Stern formulierte, „nie zuvor gab es in Deutschland einen solchen Aufstand für Befreiung, für Recht und menschliche Würde". Den Mut, bei Missständen nicht wegzusehen und sich couragiert gegen das Unrecht einzusetzen, brauchen wir auch heute. Denn auch eine Demokratie muss immer wieder neu und kämpferisch gegen Gefahren und gegen Extremisten verteidigt werden ."

„Neben den bekannten Namen des Widerstands – wie Georg Elser, Sophie und Hans Scholl oder Dietrich Bonhoeffer – wollen wir aber auch die stillen Helden nicht vergessen. Jene ganz normalen Bürger, die Juden versteckten oder ihnen Lebensmittel besorgten – und die bewiesen haben, dass Menschlichkeit und Anstand sogar trotz des NS-Terrors möglich waren. Von diesen mutigen Menschen gab es leider viel zu wenige. Umso größer aber ist unser Respekt vor ihnen. An sie alle wollen wir heute denken."

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