Messerattacke an Neuer Synagoge in Berlin



Zentralrat der Juden wirft Staatsanwaltschaft Fahrlässigkeit vor

Am späten Freitagnachmittag (4.10.2019) ist es zu einem Anschlagversuch auf die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin gekommen. Der Täter, der die Objektschützer mit einem Messer bedroht hatte und anschließend überwältigt und festgenommen wurde, wurde bereits am Samstag auf Veranlassung der Berliner Staatsanwaltschaft wieder freigelassen.

Dazu erklärt der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster:

„Die rasche Freilassung des Täters ist unfassbar. Ausgerechnet in Berlin, wo der Senat vor ziemlich genau einem Jahr eine Antisemitismus-Beauftragte der Generalstaatsanwaltschaft berufen hat, wird so fahrlässig mit einem Anschlagversuch auf eine Synagoge umgegangen. Dieses Versagen der Staatsanwaltschaft ist frappierend. Jetzt bewegt sich ein Mann auf freiem Fuß, von dem eine akute Gefahr ausgeht. Es ist jedoch Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Mein Dank gilt den Polizisten und Objektschützern, die sich dem Angreifer mutig entgegengestellt haben. Der Polizei ist in diesem Fall kein Fehlverhalten vorzuwerfen.“

Berlin, 7. Oktober 2019 / 8. Tischri 5780

Weitere Artikel

And the Winner is Berlin – Das Jugendzentrum Olam...

Zum Schluss wurde es richtig spannend, doch am Ende hatte das Jugendzentrum Olam aus Berlin die Nase vorn und gewinnt die 20. Jewrovision.

Gemeinsame Pressemitteilung KMK, Zentralrat, BLK:...

Wichtige Verstetigung im Kampf gegen Antisemitismus im Umfeld Schule

Bundesregierung erhöht jährliche Leistungen an den...

Künftig jährlich 22 Millionen Euro statt bisherigen 13 Millionen Euro / Jüdisches Leben sichtbar machen, Erinnerungsarbeit und Sicherheit von...

Historikerkommission Olympia-Attentats 1972

Statement Dr. Josef Schuster zur Einsetzung der Historikerkommission zur Aufarbeitung des Olympia-Attentats 1972