Jüdische Dachorganisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertiefen Kooperation



Enge Zusammenarbeit in der Förderung jüdischen Lebens und im Kampf gegen Antisemitismus

Im Rahmen des Gemeindetages des Zentralrats der Juden in Deutschland (ZdJ) haben dieser sowie die Israelitischen Religionsgesellschaft Österreich (IRG) sowie der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) am 17. Dezember einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Der Vertrag ist ein Bekenntnis zum selbstbewussten und vielfältigen jüdischen Leben im deutschsprachigen Raum und sieht eine verstärkte Zusammenarbeit sowie grenzüberschreitende Koordinierung zur Förderung jüdischen Lebens und im Kampf gegen Antisemitismus vor. In diesem Bekenntnis inkludiert ist die entschiedene Haltung aller Gemeinden, keine Kontakte mit rechtsextremen Parteien, wie der AFD oder FPÖ, zu unterhalten.

Der Freundschaftsvertrag bekräftigt das Bekenntnis der drei Dachverbände zum Staat Israel als Heimstätte des jüdischen Volkes. Er unterstreicht das gemeinsame Bestreben, gegen israelbezogenen Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen auf nationaler und internationaler Ebene vorzugehen. Außerdem wird der gemeinsame Einsatz gegen Desinformation in den Medien sowie gegen Boykottbewegungen, insbesondere BDS, bekräftigt. All diese Bestrebungen fußen auf der verbindlichen Grundlage der Antisemitismus- Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA).

Auf Basis der Kooperation werden der ZdJ, die IRG sowie der SIG ihre Mitwirkung in internationalen Gremien und Organisationen abstimmen, um gemeinsame strategische Ziele zur selbstbewussten Gestaltung jüdischen Lebens in Europa zu realisieren.

Die Präsidenten des ZdJ, Dr. Josef Schuster, der IRG, Oskar Deutsch und des SIG, Dr. Ralph Lewin, sagten nach der Unterzeichnung einhellig: “Wir schließen diese Vereinbarung im Bewusstsein der gemeinsamem jüdisch-europäischen Geschichte. Gerade in diesen Zeiten, in denen jüdisches Leben auch in Europa bedroht wird, ist dieses Zeichen des Zusammenhalts und der Zusammenarbeit zwischen unseren Organisationen besonders wichtig.”

Berlin, 17. Dezember 2023 / 5. Tewet 5784

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