Gemeindetag des Zentralrats der Juden eröffnet



Foto: G. Zielke
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EKD-Ratsvorsitzender Schneider erhält Leo-Baeck-Preis

Der neue jüdische Gemeindetag des Zentralrats der Juden in Deutschland hat begonnen. Nachdem bereits hunderte Gäste am Donnerstag an interessanten Stadtführungen durch Berlin und seine Museen und Gedenkstätten teilgenommen hatten, erwartete sie am Abend im Berliner Hotel InterContinental die offizielle Eröffnungsfeier sowie die Verleihung des Leo-Baeck-Preises.
„Wir wollen bei unserem Gemeindetag unseren jüdischen Spirit ausleben, vorleben, erleben und stärken“, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden, Dr. Dieter Graumann, zur Begrüßung. Es gehe um eine „Infusion an positiver Emotion“ und „Inspiration, die uns alle frisch befeuern soll“. Unter dem Motto „Unsere jüdische Zukunft ist JETZT!“ solle auch gezeigt werden, was sich in der jüdischen Gemeinschaft alles getan habe und tue. „Unsere neue und positive Zukunft hat doch schon längst begonnen“, betonte Dr. Graumann.
Er leitete in seiner Rede zugleich über zur Verleihung des Leo-Baeck-Preises 2013 an den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. h.c. Nikolaus Schneider. Dr. Graumann würdigte die tiefe Verbundenheit des Preisträgers mit der jüdischen Gemeinschaft. „Seit Jahrzehnten liegt Ihnen die christlich-jüdische Aussöhnung ebenso am Herzen wie ein gutes Verhältnis zu Israel. Sie kämpfen konsequent gegen Antisemitismus und Rassismus.“ Mit der Verleihung des Leo-Baeck-Preises bringe der Zentralrat der Juden seine Anerkennung, seinen Respekt und Dank für diese Haltung zum Ausdruck, führte Dr. Graumann aus.
In seiner Laudatio sprach Rabbiner Henry G. Brandt mit Blick auf den Preisträger von einer „inspirierten Wahl am richtigen Ort, zum richtigen Zeitpunkt“. Der Zentralrat der Juden habe begriffen, dass die christlich-jüdischen Beziehungen von Bedeutung seien. Und er habe bewiesen, dass er nicht vergangenheitsfixiert sei, sondern „der Griffel der Geschichte auch heute noch schreibt“.
Der EKD-Ratsvorsitzende dankte für die Auszeichnung, die eine große Ehre für ihn sei. Leo Baeck solle bis heute Ansporn sein zu intensiver gemeinsamer Arbeit von Juden und Christen. „Es geht um nicht weniger als um unsere gemeinsame Verantwortung für die Gesellschaft und die Welt, in der wir leben“, betonte Nikolaus Schneider. Das gemeinsame Eintreten gegen Antisemitismus und den gemeinsamen Einsatz für das Lebensrecht des Staates Israel nannte Herr Schneider als Beispiele.
Musikalisch wurde der Festakt von der Jazzpianistin Julie Sassoon begleitet.
Mit dem Leo-Baeck-Preis, der an den Rabbiner Leo Baeck (1873-1956) erinnert, ehrt der Zentralrat der Juden Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise für die jüdische Gemeinschaft eingesetzt und sich damit um sie verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern früherer Jahre gehören unter anderem die Bundespräsidenten a. D. Richard von Weizsäcker (1994), Roman Herzog (1998) und Christian Wulff (2011), Bundeskanzlerin Angela Merkel (2007), der Verleger Hubert Burda (2006) und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Im vergangenen Jahr wurde der Preis nicht verliehen. Die seit 1957 vom Zentralrat vergebene Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.

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