Gedenken an Reichspogromnacht



Foto: Gregor Zielke
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Tagung Europäischer Rabbiner in Berlin

Aus Anlass des 75. Gedenktags an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 tagte erstmals die Europäische Rabbinerkonferenz (Conference of European Rabbis), unterstützt vom Zentralrat der Juden in Deutschland, in Berlin. Der Präsident des Zentralrats, Dr. Dieter Graumann, bezeichnete dies als „großes Zeichen jüdischer Solidarität und des Respekts“ gegenüber der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland.

Am 10. November fand in der Lauder Yeshurun in Berlin-Mitte eine Gedenkzeremonie statt, an der neben Dr. Graumann auch der Präsident des World Jewish Congress, Ronald S. Lauder, teilnahm. Dr. Graumann beschrieb die Reichspogromnacht in seiner Ansprache als „eine Explosion von Enthemmung und die Detonation von Sadismus, von Vandalismus, von Mordlust und von Menschenfeindlichkeit“ in Deutschland. Bezogen auf die Entwicklung jüdischen Lebens hierzulande nach der Shoa, fügte er hinzu: „Vor einem dreiviertel Jahrhundert brannten die Synagogen im Land. Heute bauen wir, auf der Asche und den Ruinen von damals gemeinsam ganz neues, frisches, vielfältiges und vielversprechendes jüdisches Leben hier auf.“

Mit Blick auf die sinkende Zahl der Zeitzeugen betonte der Zentralratspräsident, dass das Gedenken auch künftig Herzenssache und Aufgabe aller bleibe: „Die Bilder der brennenden Synagogen tragen wir bis heute immerzu in unseren Herzen. Wir werden immer erinnern wollen, weil wir nicht vergessen sollen. Und wir werden nicht vergessen dürfen, gerade um es heute gemeinsam besser machen zu können.“ Dr. Graumann versicherte den ausländischen Gästen abschließend: „Jüdisches Leben hier ist sicher. Und bleibt sicher. Ein Judentum in Hinterzimmern wird es hier mit uns nicht geben. Wir sind da und wir bleiben da!“ An der Gedenkstunde nahmen auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich sowie zahlreiche weitere prominente Persönlichkeiten teil.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Deutschland mehr als 1.000 Synagogen zerstört, Wohnungen und Geschäfte von Juden sowie jüdische Friedhöfe verwüstet und geschändet. Zahlreiche Menschen kamen während des Pogroms oder in unmittelbarer Folge davon ums Leben. Am 10. November wurden 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt.

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