Am Samstagabend, dem 16. Dezember, war Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast auf dem Gala-Abend des Gemeindetages des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die größte Veranstaltung der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland findet vom 14. bis 17. Dezember in Berlin statt; in der Regel im Drei-Jahres-Rythmus. Am Donnerstag, den 14. Dezember, hatten bereits Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Botschafter des Staates Israel, seine Exzellenz Prof. Ron Prosor, den Gemeindetag 2023 eröffnet. Vor dem Gala-Abend traf sich Bundeskanzler Scholz mit Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster und Ehrenamtliche des Zentralratsprojektes „Meet a Jew“ zu einem vertraulichen Austausch.
Dr. Josef Schuster würdigte den Besuch des Bundeskanzlers als Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft gerade nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober und den antisemitischen Ausschreitungen auch in Deutschland durch Menschen mit arabischem Migrationshintergrund: „Sie haben Konsequenzen angekündigt und sind dabei sie umzusetzen – wir unterstützen Sie dabei bis zum Ende dieses Weges!“ Er forderte außerdem, dass die Bundesregierung in Zukunft auch bei den Vereinten Nationen fest an der Seite Israels stehen solle und nicht wie bisher zwischen den Stühlen zu wabern. Schuster betonte weiter, die Gesellschaft dürfe sich nicht spalten lassen: „Wir Juden treten ein für eine offene Gesellschaft. Wir treten gerade nach den verstörenden Bildern nach dem 7. Oktober gegen eine Pauschalisierung der Muslime in diesem Land ein.“
Bundeskanzler Olaf Scholz sagte anlässlich des Gala-Abends beim Gemeindetag: „Wir alle haben die Aufgabe, uns jeden einzelnen Tag richtig zu entscheiden: Für Empathie, für Solidarität, für ein offenes Ohr und ein offenes Herz. Das ist die Basis unserer offenen Gesellschaft, unseres Zusammenlebens. Das bedeutet die Selbstverständlichkeit des jüdischen, genauso wie des christlichen oder muslimischen, des religiösen oder nichtreligiösen, des vielfältigen, freien Deutschlands. Dieses Deutschland verteidigen wir.“
Berlin, 16. Dezember 2023 / 4. Tewet 5784