Brandanschlag auf die Synagoge in der Brunnenstraße in Berlin



Aus Worten werden Taten

Foto: X/Kahal Adass Jisroel

In den Morgenstunden des 18. Oktober 2023 haben zwei Täter die Synagoge in der Brunnenstraße in Berlin-Mitte mit Molotowcocktails attackiert. Das Gebäude, in dem sich neben der Synagoge noch eine jüdische Schule und Kita befindet, ist glücklicherweise nicht in Brand geraten. Wir alle sind erschüttert über diesen Terroranschlag. Vor allem sind die Familien aus dem Umfeld der Synagoge schockiert und verunsichert. Aus Worten werden Taten. Die Vernichtungsideologie der Hamas gegen alles Jüdische wirkt auch in Deutschland. Der „Tag des Zorns“ ist nicht nur eine Phrase. Es ist psychischer Terror, der in konkrete Anschläge mündet.

Auch wenn die genauen Hintergründe des Brandanschlages noch ermittelt werden müssen, ist eine Verbindung zu den fortdauernden antisemitischen Ausschreitungen in Berlin naheliegend. In der Nacht auf den 18. Oktober sammelte sich ein islamistischer Mob von mehreren hundert, vor allem jungen, Menschen am Brandenburger Tor. Angefacht wurden Sie durch die Meldung der Hamas, die den Raketentreffer eines Krankenhauses in Gaza der israelischen Armee zuschrieb. Obwohl schon generell die Erklärung einer Terrororganisation in Frage gestellt werden muss, verbreiteten auch viele deutsche Medien diese Meldung schlagzeilenartig. Schnell wurde klar, dass mit großer Wahrscheinlichkeit eine verunglückte Terrorrakete für den tragischen Treffer verantwortlich war. Für die Social Media Feeds war das natürlich irrelevant. Das ist auch vor dem Hintergrund des späteren Anschlages auf die Synagoge in der Brunnenstraße mehr als tragisch.

Wir haben alle eine Verantwortung dafür, dass unschuldige tragische Opfer nicht für widerwärtige Terrorpropaganda missbraucht werden.

 

Berlin, 18. Oktober 2023 / 3. Cheschwan 5784

 

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