Erklärung von Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster zur aktuellen Sicherheitsdebatte
Zur aktuellen Debatte über die Sicherheit der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster:
„Wir müssen derzeit leider eine Zunahme von Antisemitismus in Europa beobachten. Auch bei uns in Deutschland hat sich die Lage verändert. Nicht erst seit den brutalen Terroranschlägen von Paris und Kopenhagen stellt der Antisemitismus von radikalen islamistischen Gruppen eine Bedrohung dar, sowohl für die jüdische Gemeinschaft wie für die gesamte Gesellschaft und unsere demokratischen Werte. Spätestens seit dem vergangenen Sommer mit den Demonstrationen mit antisemitischen Parolen können wir dieses Problem nicht mehr ignorieren. Leider gibt es, 70 Jahre nach der Shoa, einzelne Bezirke in deutschen Städten, in denen das Tragen einer Kippa oder einer Halskette mit Davidstern als Provokation empfunden wird und der Grund für Angriffe sein kann. Die gesamte Gesellschaft ist verpflichtet, gegen diese Situation vorzugehen und Antisemitismus in all seinen Formen zu bekämpfen. Die jüdische Gemeinschaft wird sich davon nicht einschüchtern lassen und weiterhin selbstbewusst ihr Leben in Deutschland gestalten.“