Konferenzen & Seminare
8. - 9. Juli 2024 | Frankfurt am Main
Symposium “Generation und Gegenwart – aktuelle jüdische Positionen in Kunst, Literatur und Publizistik

Die dritte Generation nach der Shoah war immer schon ebenso sehr mit den Möglichkeiten und Grenzen der Vermittlung der traumatischen Geschichte in der Gegenwart befasst wie mit den historischen Ereignissen selbst. Wie – so lauten generationenspezifische Fragen – kommen durch Erzählung vermittelte Erinnerungen und die Erfahrung unmittelbarer Betroffenheit zusammen? Wie gestaltet sich familiäres Erinnern im Kontext institutionalisierter deutscher Erinnerungskultur? In welchem Verhältnis stehen Shoah-Gedenken und die Erinnerung an andere traumatische Erfahrungen der Diskriminierung, Verfolgung, Flucht und Migration? Wie sehen generationelle Selbstverortungen in einer postmigrantischen und postnationalsozialistischen Gesellschaft aus?
Seit dem 7. Oktober 2023 stellen sich viele dieser Fragen neu: Der terroristische Angriff der Hamas auf israelische Zivilist*innen, der Krieg in Gaza, die mangelnde Solidarität mit Israel in der deutschen Gesellschaft, ein seitdem aufflammender Antisemitismus, nicht zuletzt eine gesellschaftliche Polarisierung, die Bündnisse, Freundschaften und Arbeitszusammenhänge auf die Zerreißprobe stellt, haben Gewissheiten erschüttert und Selbstbeschreibungen infrage gestellt. Welche Reaktionen und Reflexionen sind in Literatur und Kunst zu beobachten und welche Rolle kommt der Publizistik in der Auseinandersetzung mit Tagespolitik zu? Wie verändert sich das Verhältnis zwischen der Diaspora und Israel und wie werden diese Veränderungen vor dem Hintergrund von Krieg und schmerzhaft sichtbarem Antisemitismus reflektiert? Wie verändert sich angesichts von möglichen Re- und Sekundärtraumatisierungen von Überlebenden der Shoah und ihren Angehörigen durch den Angriff des 07.10. und den seitdem virulenten Antisemitismus die Selbstwahrnehmung der dritten Generation?
Das Symposium lädt ein, diese und weitere Fragen in Gesprächen und Podiumsdiskussionen zu reflektieren und öffnet einen Raum für Positionen der dritten Generation in Literatur und Publizistik, Theater, Performance und Film.
Eine Kooperation der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland mit dem DFG-Netzwerk „3G. Positionen der dritten Generation nach Zweitem Weltkrieg und Shoah in Literatur und Künsten der Gegenwart“.
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Die Anmeldung erfolgt über nachstehenden Link: http://bildungsabteilung.zentralratderjuden.de/