Presseerklärung 75 Jahre Zentralrat der Juden in Deutschland
Zentralrat der Juden in Deutschland feiert 75-jähriges Jubiläum mit Rosch Haschana-Empfang
Der Zentralrat der Juden in Deutschland feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass hat der Zentralrat am heutigen Mittwoch, den 17. September 2025, einen festlichen Rosch Haschana-Empfang (Neujahrsempfang)im Glashof und Garten des Jüdischen Museums Berlin veranstaltet. Das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana markiert den Beginn des neuen jüdischen Jahres 5786. Am Empfang nahmen etwa 1000 prominente Gäste aus Politik und Gesellschaft teil. Die Festrede hielt der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Friedrich Merz.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland wurde am 19. Juli 1950 – fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Schoa – in Frankfurt am Main gegründet. Seitdem ist er die politische, gesellschaftliche und religiöse Vertretung der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. Unter seinem Dach sind alle jüdischen Denominationen vertreten. Der Zentralrat setzt sich für Demokratie, gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Wahrung der Menschenwürde ein.
Zu den jüngsten Meilensteinen zählen der Abschluss des Staatsvertrags zur jüdischen Militärseelsorge 2019, die Berufung des ersten Militärbundesrabbiners im Jahr 2021 sowie der Bau der Jüdischen Akademie, die in der zweiten Jahreshälfte 2026 in Frankfurt am Main eröffnet werden soll.
Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, sagte:
„75 Jahre Zentralrat der Juden – das ist weit mehr als ein Jubiläum. Es ist ein Symbol für das Überleben und die Erneuerung jüdischen Lebens in Deutschland. Dass unsere Gemeinschaft nur wenige Jahre nach der Schoa wieder eine eigene Stimme bekam, war ein Akt des Mutes. Heute sehen wir, dass jüdisches Leben in Deutschland vielfältig und sichtbar ist – und das ist alles andere als selbstverständlich. Gleichzeitig stehen wir vor großen Herausforderungen: wachsendem Antisemitismus, Angriffen auf die Demokratie und der Frage, wie wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken können. Dieses Jubiläum ist für uns deshalb nicht nur ein Moment der Freude, sondern auch ein Auftrag, unsere Stimme weiterhin klar und deutlich, auch im Sinne unserer Demokratie, zu erheben.“
Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte:
„Die Bundesrepublik wäre für immer entwurzelt gewesen ohne jüdisches Leben, ohne jüdische Kultur in unserem Land. Und wenn wir darum heute 75 Jahre Zentralrat der Juden in Deutschland feiern, dann feiern wir auch das Geschenk, dass Jüdinnen und Juden hier wieder Heimat gefunden haben. Trotz aller Widrigkeit, und obwohl der Antisemitismus nie fort war aus Deutschland.“
Berlin, 17. September 2025 / 24. Elul 5785
