MAKKABIA 2011 IN WIEN – GRUSSWORT DES PRÄSIDENTEN DES ZENTRALRATS DER JUDEN IN DEUTSCHLAND, DR. DIETER GRAUMANN
11. Juli 2011
Rede

MAKKABIA 2011 IN WIEN – GRUSSWORT DES PRÄSIDENTEN DES ZENTRALRATS DER JUDEN IN DEUTSCHLAND, DR. DIETER GRAUMANN

Lieber Makkabäer, liebe Freunde,

es ist mir eine ganz besondere Freude auf diesem Wege ein Grußwort an die 13. Europäischen Makkabi-Spiele übermitteln und alle Teilnehmer sehr herzlich dazu begrüßen zu dürfen.

Für die nächsten acht Tage heißt es also in Wien: Hora statt Walzer, „Blinzes“ statt Kaiserschmarrn, und Spielball statt Opernball. Fast 2.200 jüdische Athleten verwandeln die österreichische Hauptstadt in eine Makkabi-Hochburg und lassen auf spannende und ereignisreiche Wettkampftage hoffen. Es sind diese 2.200 Sportlerinnen und Sportler, die die Makkabi-Spiele zu dem machen, was sie sind, ein Feuerwerk aus Teamgeist, Dynamik und Herzlichkeit. Dies alles getragen von jüdischer Wärme und dem Feuer von jüdischem Zusammengehörigkeits-Gefühl.

Aber ich sehe eben nicht nur 2.200 Sportbegeisterte, sondern auch 2.200 wichtige Botschafter. Botschafter des Zusammenhalts, Botschafter des Miteinanders, Botschafter die den jüdischen Spirit, diesen „One Spirit“ und seine Stärke in die Welt hinaustragen und dabei stolz und deutlich zeigen, dass die jüdische Community einig, selbstbewusst, couragiert und motiviert ist.

Es ist daher auch nicht zu viel verraten, wenn ich zugebe, dass insbesondere die Eröffnungsfeier mit dem Einmarsch der internationalen Delegationen für mich schon jetzt etwas ganz besonderes ist und ein unvergesslicher Moment bleiben wird: Ein Augenblick der Emotionen – Gefühle pur!

Als ehemaliger Makkabi-Präsident von Frankfurt liegt mir Makkabi eben nicht nur am Herzen, nein: Ich trage das „Makkabi-Feeling“ für immer in mir.

Ich möchte daher an dieser Stelle auch allen Organisatoren und Helfern danken, die durch ihr ganz persönliches Engagement dazu beigetragen haben, dass diese Spiele hier in Österreich veranstaltet werden können. Dank gilt auch allen Trainern, die die Delegationen zuhause betreuen und „Makkabia-fit“ machen.

Aber vor allem gilt mein größter Dank doch Euch, den Sportlerinnen und Sportlern, die durch Hingabe und Einsatz, diese Spiele zu einem Wettkampf machen, bei dem trotz Medaillenkampf das Miteinander das Gegeneinander überwiegt und zu einem Ort der Begegnung und Freundschaft werden kann.

Wir sind hier zwar als Vertreter der einzelnen Länder angereist, die gezielt und voller Leidenschaft um Gold, Silber und Bronze ringen, doch sind wir zugleich auch angereist als Teil einer großen jüdischen Familie, verbunden durch ein ganz besonderes und untrennbares Band, welches durch diese Zusammenkunft sogar nochmal gestärkt wir – für alle Zeit. Und als solches haben wir alle bereits gewonnen. Hier gilt anstelle des Mottos „The winner takes it all“, vielmehr das Motto: „The winner are we all“. Wir alle sind schon jetzt gefühlte Sieger! Wir alle sind schon jetzt endlos stolz auf jeden Einzelnen von euch!

Ich wünsche also allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ganz viel Erfolg und einen wahrhaften Medaillenregen. Und bei all dem Ehrgeiz und Eifer, wünsche ich allen doch vor allem eine wunderschöne Zeit voller Spaß und Freude, mit vielen alten und vielen neuen Freunden. Genießt dieses einmalige Erlebnis, diesen einmaligen Moment! Es ist ein Moment für die Ewigkeit! Es ist EURE MAKKABIA – EUER MOMENT!

Auf wunderbare Tage hier in Wien, die Euch bereichern und als unvergessliches Erlebnis ein Leben lang begleiten mögen!

In diesem Sinne: Makkabi Chai!

Herzlichst,

Dr. Dieter Graumann
Präsident
Zentralrat der Juden in Deutschland K.d.ö.R.

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