27. Januar 2021
Rede
HOLOCAUST-GEDENKTAG
Zum diesjährigen Internationalen Holocaust-Gedenktag appelliert der Zentralrat der Juden in Deutschland an die gesamte Gesellschaft, stärker für die Demokratie und ihre Institutionen einzutreten. Insbesondere der Verunglimpfung und Instrumentalisierung der Opfer der Schoa in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie muss Einhalt geboten werden.
Dazu erklärt Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster: „Als die sowjetischen Soldaten vor 76 Jahren das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreiten, fanden sie Berge von Leichen und deren Überreste vor sowie wenige noch lebende Menschen, die bereits vom Tod gezeichnet waren. Was die Menschen in der Schoa erlitten haben, ist mit nichts zu vergleichen. Die jüdische Gemeinschaft ist entsetzt und fassungslos über das Verhalten vieler Bürger seit Beginn der Corona-Pandemie, die sich mit Opfern der Schoa gleichsetzen. Diese Anmaßung und Respektlosigkeit ist für uns unerträglich.“
„Hinzu kommt bei nicht wenigen Bürgern ein tiefes Misstrauen gegenüber unseren Politikern, demokratischen Institutionen und Medien“, warnt Dr. Schuster. „Diese wachsende Ablehnung unserer bewährten Strukturen sowie die zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber rechtsradikalen Positionen sind zutiefst besorgniserregend. Dieser Entwicklung müssen wir mit einem festen Zusammenhalt der Demokraten entgegensteuern.“
Wenn auf Demos die gelben sogenannten Judensterne getragen werden, kommt dies einer Relativierung des Holocausts gleich und ist damit volksverhetzend und strafbar. „Polizei und Justiz sollten solche Vorfälle konsequenter ahnden“, so Dr. Schuster. „Wir brauchen diese Signale des Staates auch, um die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken. Das sind wir den Opfern der Schoa schuldig.“
Berlin, 27. Januar 2021 / 14. Schwat 5781
Dazu erklärt Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster: „Als die sowjetischen Soldaten vor 76 Jahren das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreiten, fanden sie Berge von Leichen und deren Überreste vor sowie wenige noch lebende Menschen, die bereits vom Tod gezeichnet waren. Was die Menschen in der Schoa erlitten haben, ist mit nichts zu vergleichen. Die jüdische Gemeinschaft ist entsetzt und fassungslos über das Verhalten vieler Bürger seit Beginn der Corona-Pandemie, die sich mit Opfern der Schoa gleichsetzen. Diese Anmaßung und Respektlosigkeit ist für uns unerträglich.“
„Hinzu kommt bei nicht wenigen Bürgern ein tiefes Misstrauen gegenüber unseren Politikern, demokratischen Institutionen und Medien“, warnt Dr. Schuster. „Diese wachsende Ablehnung unserer bewährten Strukturen sowie die zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber rechtsradikalen Positionen sind zutiefst besorgniserregend. Dieser Entwicklung müssen wir mit einem festen Zusammenhalt der Demokraten entgegensteuern.“
Wenn auf Demos die gelben sogenannten Judensterne getragen werden, kommt dies einer Relativierung des Holocausts gleich und ist damit volksverhetzend und strafbar. „Polizei und Justiz sollten solche Vorfälle konsequenter ahnden“, so Dr. Schuster. „Wir brauchen diese Signale des Staates auch, um die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken. Das sind wir den Opfern der Schoa schuldig.“
Berlin, 27. Januar 2021 / 14. Schwat 5781
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