Gewinnertexte wurden im Literaturhaus Berlin prämiert
06. Oktober 2022
Presseerklärung

Gewinnertexte wurden im Literaturhaus Berlin prämiert

Beschriftung:

Berlin, den 06.10.2022. Bei einer feierlichen Preisverleihung im Literaturhaus Berlin wurden heute die zehn besten Texte des bundesweiten Schreibwettbewerbs „L’Chaim: Schreib zum jüdischen Leben in Deutschland!“ prämiert. Eine Jury hatte sie aus mehr als 180 Einsendungen ausgewählt. Die Preise erhielten: 1. Platz (5.000 Euro): In my Jewish Bag von Dana Vowinckel 2. Platz (3.000 Euro): Willkommen bei den Zuckermanns von Dr. Dirk Clausmeier 3. Platz (1.000 Euro): Chai von Karoline Kay 4. Platz (je 500 Euro): Ich Sehe Nicht Jüdisch Aus von Dr. Hila Amit Ein Mann mit Migrationshintergrund von Asaf Dvori Hat Halle uns verändert? Ein Manifest mutiger, widerständiger Jüdischkeit von Ruben Gerczikow & Monty Ott Eine moderne Komödie des Jüdischseins von Evgenia Ivanchuk Bis zur Hochzeit von Marion Schubert Großvaters letzter Witz von Ron Segal Der Pianist aus dem Hochhaus von Markus Emanuel Zaja
Kulturstaatsministerin Claudia Roth betonte anlässlich der Preisverleihung: „Mit so eindrücklichen wie berührenden Erzählungen über Beobachtungen, Begegnungen und Geschichten aus dem jüdischen Alltag in Deutschland zeigt der Schreibwettbewerb ‚L‘Chaim‘ die ganze Vielfalt und Breite jüdischen Lebens in unserer Gesellschaft. Auf amüsante und unterhaltsame, auf ernste und auch traurige Weise geben die Wettbewerbsbeiträge neue und außergewöhnliche Einblicke in die jüdische Lebenswirklichkeit hierzulande. Zugleich zeigen sie eindringlich, dass wir angesichts des von Deutschland begangenen Menschheitsverbrechens der Schoa heute sehr dankbar sein können für die wiedergewonnene Lebendigkeit des Judentums in Deutschland, das es zu schützen und fördern gilt.“

Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, bekräftigte: „Es gibt ein großes Interesse an jüdischen Themen der Gegenwart, und der Schreibwettbewerb macht jüdische Perspektiven sicht- und spürbar. Die Autorinnen und Autoren spielen virtuos mit ästhetischen Formen – das Spektrum reicht von tragikomischen und ironischen bis sachlichen und politischen Texten. Dass jüdische Stimmen kraftvoll und mit so verschiedenen Klängen zu hören sind, freut mich sehr!“

Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hob hervor: „Mit dem Schreibwettbewerb ‚L‘Chaim!‘ haben wir dazu aufgerufen, sich durch Texte kreativ mit dem Judentum in Deutschland auseinanderzusetzen. Denn das Judentum ist mehr als Antisemitismus und Schoa. Wir wollten wissen, was die Autorinnen und Autoren mit dem Jüdischsein verbinden. Die vielen Facetten und Formen der Texte haben mich begeistert. Außerdem haben die eingereichten Beiträge mir gezeigt, wie vielfältig der Blick auf jüdisches Leben ist.“

Olaf Zimmermann, Sprecher der Initiative kulturelle Integration, sagte: „Die zahlreichen Einreichungen für unseren Schreibwettbewerb ‚L’Chaim‘ haben meine Erwartungen weit übertroffen, die Vielfalt ihrer Ausdrucksformen nicht: Bereits im Rahmen unseres Fotowettbewerbs vor knapp zwei Jahren war ich von den lebendigen und vielfältigen Perspektiven auf das jüdische Leben in unserer Mitte beeindruckt. Dass das auch in Textform so eindrücklich gelingen würde, hat mich schier begeistert.“
Der Schreibwettbewerb „L’Chaim: Schreib zum jüdischen Leben in Deutschland!“ wurde am 17. März 2022 von der Kulturstaatsministerin, dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, dem Zentralrat der Juden in Deutschland und der Initiative kulturelle Integration ausgelobt. Im dritten Jahr nach dem antisemitischen Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019 forderten die Initiatoren alle in Deutschland lebenden Menschen auf, sich mit einem fiktionalen oder nicht-fiktionalen Text zum jüdischen Leben in Deutschland zu beteiligen.

Der Jury gehörten an: Lena Falkenhagen (Autorin und Vorsitzende des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller), Jo Frank (Geschäftsführer des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks und Verleger), Lena Gorelik (Autorin), Dalia Grinfeld (Stellvertretende Direktorin für Europäische Angelegenheiten bei der Anti-Defamation League), Dr. Felix Klein (Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus), Claudia Roth MdB (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien), Dr. Josef Schuster (Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland), Prof. Dr. Mirjam Wenzel (Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt) und Olaf Zimmermann (Sprecher der Initiative kulturelle Integration und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates).
Nach dem Fotowettbewerb „Zusammenhalt in Vielfalt – Jüdischer Alltag in Deutschland“ (2020) und dem Thementag „Medienbild im Wandel: Jüdinnen und Juden in Deutschland“ (2021) stellt der Schreibwettbewerb die dritte Aktion der Kooperationspartner dar, die seitens der Staatsministerin für Kultur und Medien finanziert wird. Ziel ist es, die Sichtbarkeit des Judentums in Deutschland zu stärken und ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen.

Infos zum Wettbewerb

• Die prämierten Texte sind alle in einer Broschüre veröffentlicht, die Sie hier digital einsehen können.

Hier können Sie sich die Aufzeichnung der Prämierung anschauen.

• www.schreibwettbewerb-lchaim.de • #jüdischerAlltag

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