Ein Jahr Krieg, ein Jahr Leid – Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine
23. Februar 2023
Presseerklärung

Ein Jahr Krieg, ein Jahr Leid – Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine

Foto: IMAGO / Ukrinform

 Es ist aber sicher, dass die Zahl bereits in die Hunderttausende geht. Eine Million Menschen aus der Ukraine suchen zudem Zuflucht in Deutschland. „Ein solcher Krieg, ein Angriff einer Atommacht auf ein friedliches Land, war in Mitteleuropa lange Zeit undenkbar gewesen. Dieser Krieg hat das Leben der Menschen in der Ukraine dramatisch verändert und in vielen Fällen in Trümmer gelegt. Die jüdischen Gemeinden in Deutschland haben ohne Zögern die Geflüchteten aus der Ukraine unterstützt und vor allem in den ersten Monaten wichtige Vermittlungsarbeit mit den Behörden geleistet. Auf diese Leistung der jüdischen Gemeinschaft bin ich stolz. “, sagt Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Er ergänzt: „Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer dieses Krieges. Viele Mitglieder der jüdischen Gemeinden haben Familien und Freunde in der Ukraine und kommen häufig sogar selbst aus dem Land. Andere haben Verbindungen nach Russland und sind sprachlos über das Vorgehen des Kremls und bestürzt darüber, was das für das Land bedeutet. In keiner Weise wurde der Krieg in unsere Gemeinden getragen, im Gegenteil: Wir zeigen geschlossen Solidarität mit der Ukraine.“

Der Ukraine-Krieg hat auch direkten Einfluss auf das Leben in Deutschland, vor allem in Form von Teuerungen, besonders im Energiebereich. Dazu Dr. Schuster: „Die angespannte gesellschaftliche Situation trifft die jüdische Gemeinschaft in Deutschland in besonderer Form. Wir haben gesehen, dass, wie so häufig bei Krisen, Radikale und Verschwörungsideologien Zulauf erhalten. Jüdinnen und Juden stehen ganz oben bei denen, die Sündenböcke für die Probleme im Land suchen. Dieser Trend bestätigt sich leider auch in den jüngsten Statistiken zu antisemitischen Straftaten.“

 

Год войны, год страданий – Военная агрессия России против Украины

Год назад, 24 февраля 2022 года, нападение России на Украину пошатнуло существующий политический порядок не только на европейском континенте, но и во всём мире. Хотя сейчас трудно достоверно определить количество убитых и раненных солдат и мирных  жителей, и прежде всего из-за российской военной пропаганды, однако совершенно очевидно, что речь идёт о сотнях тысяч человек. Кроме того, миллион граждан Украины прибыл в Германию в поисках убежища. «Долгое время подобная война, агрессия ядерной державы против мирной страны, казалась в Центральной Европе чем-то немыслимым. Эта война радикальным образом изменила, а во многих случаях разрушила, жизнь людей в Украине. Еврейские общины в Германии незамедлительно пришли на помощь беженцам из Украины и особенно в первые месяцы оказали им важную поддержку в контактах с различными ведомствами и учреждениями. Я горжусь той работой, которую проделало еврейское сообщество», – заявил президент Центрального совета евреев в Германии д-р Йозеф Шустер.

«Мыслями мы с семьями жертв этой войны. У многих членов еврейских общин есть родственники и друзья в Украине, многие сами являются выходцами оттуда. Другие, у кого есть связи с Россией, глубоко шокированы действиями Кремля и с тревогой наблюдают, к чему это ведёт страну. Война никоим образом не привела к расколу внутри наших общин. Напротив, мы единодушно выражаем солидарность с Украиной», – добавил он.

Война в Украине напрямую влияет и на жизнь людей в Германии. Прежде всего это выражается в росте цен, особенно на энергию. В этой связи д-р Шустер сказал: «Напряжённая ситуация в обществе особым образом сказывается на еврейском сообществе в Германии. Мы увидели, что, как это часто бывает в кризисные времена, растёт число сторонников радикальных взглядов и конспирологических теорий. Евреи являются одной из главных мишеней для тех, кто ищет, на кого бы свалить вину за проблемы в стране. К сожалению, эту тенденцию подтверждают и недавно обнародованные данные о числе преступлений на почве антисемитизма».

Берлин, 23 февраля 2023 г. / 2 адара 5783 г.

Weitere Presseartikel

22.02.2025
Presseerklärung
Statement Dr. Schuster zur Bundestagswahl 2025
Der heutige Wahlabend lässt eine schwierige Regierungsbildung erahnen. Ich appelliere an alle handelnden Personen, sich ihrer Verantwortung für eine stabile Regierung bewusst zu sein.
13.02.2025
Presseerklärung
Statement zum Start der 61. Münchner Sicherheitskonferenz am 14. Februar 2025
Dr. Josef Schuster: „Als wohl wichtigste internationale Konferenz über globale Sicherheitspolitik, müssen die MSC 2025 und die dort versammelten Entscheider eine klare Haltung ...
09.02.2025
Presseerklärung
Tachles Pur
Pünktlich zur Bundestagswahl 2025 haben wir alle Interviews unserer Reihe „Tacheles Pur“ abgeschlossen – und jetzt sind sie online! In unseren exklusiven Video-Interviews beantworten die Spitzenkandidaten Friedrich Merz (CDU/CSU), Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Olaf Scholz (SPD) und Chris...
03.02.2025
Presseerklärung
Statement zur Abstimmung über das Zustrombegrenzungsgesetz
Dr. Josef Schuster: „Der Verlust des Willens zum Konsens der politischen und parlamentarischen Mitte in diesem Land beunruhigt mich zutiefst.
27.01.2025
Presseerklärung
80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
Es ist nie Routine, wenn wir am 27. Januar der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz gedenken. Doch gerade in diesem Jahr, 80 Jahre nach der Befreiung, muss uns die Erinnerung an diesen so schwer fassbaren Ort, der für das Unbegreifliche der Schoa steht, noch nachdenklicher machen als ohne...
22.01.2025
Presseerklärung
"Tachles Pur" – Junge politische Perspektiven zur Bundestagswahl 2025
Am 11. Februar um 19:00 Uhr diskutieren wir in Kooperation mit der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) über junge politische Perspektiven zur Bundestagswahl 2025.
22.01.2025
Presseerklärung
"Tachles Pur" – Der Talk zur Bundestagswahl 2025
Am 10. Februar um 19:00 Uhr diskutieren wir in Kooperation mit der Jüdischen Allgemeinen mit wichtigen politischen Journalisten über die Haltungen der Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl und mögliche Regierungspositionen.
10.01.2025
Presseerklärung
Statement Dr. Schuster zur Besetzung der Alice-Salomon-Hochschule
„Was seit Beginn der Woche an der ASH in Berlin vor sich geht, ist skandalös. Wenn eine Rektorin an ihrer Hochschule Terrorverherrlicher und Hamas-Liebhaber gewähren ...
08.01.2025
Presseerklärung
Kabinettsbeschluss zur Neuregelung der Restitution von NS-Raubkunst
Es ist eine gute Entwicklung, dass das Bundeskabinett in diesen herausfordernden politischen Zeiten heute der Neuregelung der Restitution von NS-Raubkunst auf ein paritätisches Schiedsgericht zugestimmt hat.
16.12.2024
Presseerklärung
Wegweisende Erklärung zur Darstellung des Judentums in Bildungsmedien unterzeichnet
Die Bildungsministerkonferenz hat heute eine umfassende gemeinsame Erklärung und Empfehlungen zur sachgerechten und differenzierten Darstellung des Judentums in Bildungsmedien verabschiedet.
09.12.2024
Presseerklärung
Zum Schutz jüdischen Lebens in Deutschland
Alle Informationen im Überblick
05.12.2024
Presseerklärung
Gaza-Bericht von Amnesty International
„Das Leid der Menschen in Gaza ist immens. Sich für ein Ende dieses Leids einzusetzen, ist ein menschliches Anliegen. Die dämonisierende Verurteilung Israels durch Amnesty International sprengt jedoch jeden Rahmen.
28.11.2024
Presseerklärung
Gemeindebarometer 2024
Der Zentralrat der Juden in Deutschland veröffentlicht – fünf Jahre nach der ersten Publikation – erneut ein Gemeindebarometer. Es wird eindrücklich klar, wie wichtig diese Form des Dialogs und des konstruktiven Feedbacks mit den Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft für den Zentralrat ist. Jüdi...
25.11.2024
Presseerklärung
Die Ratsversammlung 2024
Knapp 90 Delegierte aus Landesverbänden und Groß-Gemeinden sind zur Ratsversammlung des Zentralrats der Juden in Deutschland am 24. November 2024 in München zusammengetreten. Es ist die Zweite Zusammenkunft der Vertreter jüdischer Gemeinden seit dem grausamen Hamas-Terror vom 7. Oktober 2023 und ...
21.11.2024
Presseerklärung
Statement Dr. Schuster zum Haftbefehl gegen Netanjahu und Gallant
„Dieser Haftbefehl gegen einen Premierminister eines demokratischen Staates und seinen früheren Verteidigungsminister ist eine Absurdität...
17.11.2024
Presseerklärung
Der Mitzvah Day 2024 – Hand in Hand für eine bessere Welt
An diesem Sonntag (17.11.2024) haben sich in ganz Deutschland beim diesjährigen jüdischen Aktionstag für gute Taten, dem Mitzvah Day, jüdische Gruppen in rund 150 sozialen Aktionen in rund 50 Städten engagiert, um sich für unser gesellschaftliches Miteinander einzusetzen. Etwa 3000 Jüdinnen und J...
13.11.2024
Presseerklärung
Höchste Auszeichnung
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat heute seine höchste Auszeichnung, den Leo-Baeck-Preis, an Hans-Joachim Watzke, den Vorsitzenden der Geschäftsführung des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund verliehen. Die Preisverleihung fand in der Jesse-Owens-Lounge des Olympiastadions in Berlin...
02.11.2024
Presseerklärung
Statement Dr. Schuster zur geplanten Antisemitismus-Resolution
„Der Bundestag will aus seiner Mitte heraus den Rahmen für den Kampf gegen Antisemitismus und Israelhass setzen. Wir hören das Signal – es bleibt ein Moment der vorsichtigen Zuversicht. Die vorangegangenen langen, zum Teil irritierenden und nicht immer nachvollziehbaren Verhandlungen haben ihre S...
Nach oben scrollen