Das Bild von Juden im Religions- und Ethikunterricht
Das Judentum wird in deutschen SchulbĆ¼chern oder Begleitmaterialien fĆ¼r den Unterricht hƤufig undifferenziert oder gar verzerrt dargestellt. In Text und Bild wird mitunter ein Eindruck des Judentums vermittelt, der mit der RealitƤt des jĆ¼dischen Lebens in Deutschland und mit der jĆ¼dischen Religion wenig zu tun hat.
Um die SchulbĆ¼cher in Zukunft in dieser Hinsicht zu verbessern, veranstalten der Zentralrat der Juden in Deutschland und der Verband Bildungsmedien im Winterhalbjahr 2019/2020 eine gemeinsame Workshop-Reihe fĆ¼r Schulbuch-Verlage. Redakteur/-innen und Autor/āinnen von Religions- und EthikbĆ¼chern soll anhand von Beispielen vermittelt werden, wo sich alte Stereotype wiederfinden und wo in der Darstellung des Judentums Fallstricke liegen.
Dazu erklƤrt der PrƤsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster: āIn der Bevƶlkerung ist das Wissen Ć¼ber das Judentum zum Teil erschreckend gering oder klischeebehaftet. Unwissenheit kann jedoch schnell zu Vorurteilen fĆ¼hren. Es ist wichtig, gerade bei jungen Leuten dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Eine fachlich korrekte und sachgerechte Beschreibung der jĆ¼dischen Religion im Schulunterricht leistet dazu einen entscheidenden Beitrag. Wir freuen uns daher sehr Ć¼ber die Mƶglichkeit, mit UnterstĆ¼tzung des Verband Bildungsmedien in direkten Kontakt mit den Schulbuch-Verlagen zu treten.ā
āBildungsmedienverlage entwickeln SchulbĆ¼cher und eine Vielzahl anderer Materialien fĆ¼r alle schulischen FƤcher in Deutschland, darunter auch Bildungsmedien fĆ¼r den Religions- und Ethikunterricht. Es ist das SelbstverstƤndnis der Verlage, LehrkrƤften, SchĆ¼lerinnen und SchĆ¼lern qualitativ abgesichertes, differenziertes und gutes Wissen zugƤnglich zu machenā, erklƤrte Dr. Ilas Kƶrner-Wellershaus, Vorsitzender des Verband Bildungsmedien e. V.: āDazu gehƶrt auch immer wieder die Frage zu stellen, wo Verbesserungs- und Ćberarbeitungsbedarf besteht. Aus diesem Grund begrĆ¼Ćt und unterstĆ¼tzt der Verband Bildungsmedien die gemeinsamen Workshops seiner Mitgliedsverlage mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland sehr, um so zu einer lebendigen Darstellung und Vermittlung jĆ¼dischen Lebens, zum Abbau von Klischees und ā gerade in aktuellen Zeiten ā zu Toleranz und Akzeptanz beizutragen.ā
An den Workshops, die vom Zentralrat der Juden gestaltet werden, nehmen folgende Schulbuch-Verlage teil: C.C.Buchner Verlag, Calwer Verlag, Cornelsen Verlag, Klett-Auer, Park Kƶrner, STARK Verlag, Vandenhoeck & Ruprecht.
Die Veranstaltungen finden zwischen Oktober 2019 und MƤrz 2020 in verschiedenen StƤdten statt. Im Anschluss soll ein gemeinsames Dokument der Bildungsmedienverlage und des Zentralrats der Juden entstehen. Die Workshops sind nicht presse-ƶffentlich. Wir stellen aber gerne vertiefende Hintergrund-Informationen zur VerfĆ¼gung und vermitteln Interviewpartner.
Berlin/Frankfurt am Main, 5. November 2019
/ 7. Cheschwan 5780