Schalom Aleikum Würzburg



Intensiver Austausch bei jüdisch-muslimisch-christlicher Veranstaltung des Zentralrats der Juden

Zu einem lebhaften und offenen Austausch über Fragen der Identität, des interreligiösen Miteinanders und auch über Diskriminierungserfahrungen von jüdischen, muslimischen und christlichen Familien ist es am Donnerstagabend (25. Juli) im jüdischen Gemeindezentrum „Shalom Europa“ in Würzburg gekommen. Auf Einladung des Zentralrats der Juden in Deutschland diskutierten die Teilnehmer zwei Stunden lang intensiv und stellten viele Gemeinsamkeiten fest.

 

In einem Gespräch des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Dr. Josef Schuster, mit Michél Schnabel vom Verein „Selam Mainfranken“ und Pfarrerin Angelika Wagner von der David-Schuster-Realschule ging es vor allem um  den Umgang mit Vorurteilen in Schulen sowie um die familiäre und gesellschaftliche Verantwortung, Ausgrenzung und Diskriminierung zu bekämpfen.

 

Dr. Schuster verwies auf das gute Miteinander der Religionen in Würzburg. Zugleich räumte er ein, dass es Probleme und Vorurteile auch in Unterfranken gebe. Dazu erklärte er: „Wir müssen den Austausch verstärken, um Antisemitismus und andere Diskriminierungsformen abzubauen. Der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft müssen wir entgegenwirken. Ich bin froh über diese intergenerationelle Begegnung jüdischer, muslimischer und christlicher Familien.“

 

Nach der thematischen Einführung setzten sich die zwölfjährigen Kinder von drei Familien mit dem Thema Vorurteile auseinander. Sie stellten vor allem fest, dass ein respektvolles Miteinander selbstverständlich sein sollte.

 

Die Veranstaltung, die von Ilanit Spinner (BR) moderiert wurde, fand im Rahmen des neuen Projekts des Zentralrats der Juden in Deutschland „Schalom Aleikum. Jüdisch-muslimischer Dialog“ statt. Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, gefördert. Bei der Auftaktveranstaltung im Juli in Berlin hatten sich jüdische und muslimische Jungunternehmer getroffen. Die nächste Dialogplattform wird am 29. August 2019 in Leipzig mit jüdischen und muslimischen Frauen stattfinden.

 

Würzburg, 26. Juli 2019 / 23. Tamus 5779

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