Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat mit tiefer Trauer auf die Nachricht vom Tod Roman Herzogs reagiert. Der Alt-Bundespräsident war der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland eng verbunden. Er erhielt 1998 für sein Engagement den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden.
Schon als Richter bzw. Präsident des Bundesverfassungsgerichts hatte sich Prof. Dr. Herzog um das jüdische Leben in Deutschland verdient gemacht, etwa mit dem Urteil, in dem die Auschwitz-Lüge als Straftatbestand bestätigt wurde. In vielen Reden als Bundespräsident betonte Roman Herzog die Singularität der Shoa. Auch war es Prof. Dr. Herzog, der 1996 den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, proklamierte und damit weltweit ein wegweisendes Zeichen setzte.
„Alt-Bundespräsident Herzog hat mit seiner klaren Haltung und seinem Engagement viel zur Versöhnung zwischen der deutschen Mehrheitsgesellschaft und der jüdischen Gemeinschaft sowie zwischen Deutschland und Israel beigetragen“, erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster. „Das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen war ihm immer ein Herzensanliegen. Bis heute haben viele seiner Worte ihre Gültigkeit nicht verloren. Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren und drücken seinen Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aus.“