Zentralratspräsident Dr. Graumann bei den "Heidelberger Hochschulreden": "Optimismus, Stärke und Zukunft"



Foto: Philipp Rothe

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann hat am Donnerstagabend (25. April) im Rahmen der „Heidelberger Hochschulreden" der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg an der Ruprecht-Karls-Universität zu dem Thema „Die Jüdische Gemeinschaft in Deutschland: Pläne, Positionen, Perspektiven" gesprochen. Der Zentralratspräsident würdigte gleich zu Beginn die Bedeutung der Hochschule für Jüdische Studien als einen entscheidenden „Hort und Ort des jüdischen Wissens" in Deutschland.

In seiner Ansprache gab Dr. Graumann einen Einblick in das aktuelle jüdische Leben hierzulande, das, wie er betonte, „trotz aller Herausforderungen, noch nie so sicher war wie heute". Dennoch hätten Themen wie die „Beschneidungsdebatte" auch gezeigt, dass die jüdische Gemeinschaft ständigen Herausforderungen ausgesetzt sei, die sie aber „mit Bravour meistern wird", ist der Zentralratspräsident überzeugt. „Ein eingeschüchtertes Judentum in Hinterzimmern wird es nicht geben. Wir werden jetzt sogar noch entschlossener, mit Leidenschaft und Herzblut, unsere frische, positive, jüdische Zukunft hier aufbauen: aktiv, innovativ, offensiv und kreativ", so Graumann weiter in seinem 45-minütigen freien Vortrag.

Der Zentralratspräsident thematisierte zudem die erfolgreiche Integration der jüdischen Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion sowie die Bedeutung des Erinnerns an die Shoa. Zugleich werde eine „neue, blühende jüdische Zukunft" gestaltet. Auch die Abgrenzung zwischen sachlicher und antisemitischer Israel-Kritik war Dr. Graumann angesichts der immer wiederkehrenden Brisanz dieser Frage wichtig. In der anschließenden Fragerunde konnten die Anwesenden mit dem Zentralratspräsidenten ins Gespräch kommen. Abschließend hob Dr. Graumann hervor, dass jüdisches Leben in Deutschland wieder geprägt sei von „Optimismus, Stärke und Zukunft".

Die „Heidelberger Hochschulreden" wurden 2005 vom Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Prof. Dr. Salomon Korn, ins Leben gerufen. Zu der Vortragsreihe werden in regelmäßigen Abständen national und international führende Persönlichkeiten eingeladen, die zu aktuellen Belangen sowie Themen von öffentlichem Interesse eine Rede halten.

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