Nach seiner Wahl erklärte Dr. Schuster: „Ich freue mich sehr über die Wiederwahl und danke den Delegierten und dem Präsidium für ihr Vertrauen. In meiner dritten Amtszeit als Präsident möchte ich die positiven Elemente des Judentums in Deutschland stärker in den Vordergrund stellen. Wir wollen nicht immer nur moralischer Mahner sein, sondern Antworten auf die gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit finden und damit auch Begegnungen schaffen und Vorurteile abbauen. Im Zentrum dieses Bemühens steht die Eröffnung der Jüdischen Akademie des Zentralrats in Frankfurt am Main, die für das Frühjahr 2024 geplant ist. Mir geht es auch darum, die Arbeit innerhalb der jüdischen Gemeinschaft stetig weiterzuentwickeln. In dieser Hinsicht freue ich mich daher sehr, dass wir nach langen Beratungen nun eine neue Gerichtsbarkeit für die Gemeinden einführen konnten und bedanke mich bei den Delegierten der Ratsversammlungen für die Unterstützung dieser Reform.“
Als Vizepräsidenten wurden Mark Dainow (Offenbach) und Abraham Lehrer (Köln) ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt. Daneben wurden folgende Mitglieder in das Präsidium des Zentralrats gewählt: Vera Szackamer (München), Daniel Neumann (Darmstadt), Harry Schnabel (Frankfurt a.M.), Bianca Nissim (Pforzheim), Prof. Barbara Traub (Stuttgart) und Grigory Rabinovich (Bochum).
Die knapp 90 Delegierten der Ratsversammlung des Zentralrats der Juden in Deutschland Landesverbänden und Groß-Gemeinden wählten satzungsgemäß aus ihrer Mitte für die Dauer von vier Jahren drei Mitglieder in das Präsidium des Zentralrats. Das Direktorium wählte anschließend die weiteren sechs Mitglieder des Präsidiums. Danach fand im Präsidium die Wahl des Präsidenten und der beiden Vizepräsidenten statt. Die Ratsversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium des Zentralrats der Juden in Deutschland und tagt einmal im Jahr. Sie verabschiedet den Haushalt und überwacht die Arbeit des Präsidiums.