Presseerklärung: Angriff an der Synagoge in Hamburg



Nach Angriff auf jüdischen Studenten in Hamburg: Gesellschaft muss dem Hass auf Juden entschieden entgegentreten

Am Sonntagabend hat ein entsetzlicher Angriff vor der Synagoge Hohe Weide in Hamburg stattgefunden. Unsere Gedanken sind bei dem schwer verletzten Studenten, der mit einem Klappspaten angegriffen wurde. Wir wünschen ihm rasche und vollständige Genesung!

Wie in Halle hat wieder ein Täter einen jüdischen Feiertag, dieses Mal Sukkot, das Laubhüttenfest, genutzt, um Juden anzugreifen. Auch wenn seine Motive derzeit noch unklar sind, kann eine solche Tat nur als antisemitisch eingestuft werden.

Zu dem Angriff erklärt der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster: „Die Situation, dass Juden in Deutschland vermehrt zur Zielscheibe von Hass werden, darf niemanden in einem demokratischen Rechtsstaat wie Deutschland kalt lassen. Wir danken der Hamburger Polizei für ihr Eingreifen. Allerdings sollten die Erfahrungen aus diesem Vorfall genutzt werden, um zu prüfen, wie die Sicherungsmaßnahmen vor Ort verbessert werden können. Hamburg sollte zudem unabhängig von dem aktuellen Vorfall den anderen Bundesländern folgen und zügig ein Antisemitismusbeauftragten in enger Abstimmung mit der Jüdischen Gemeinde in Hamburg benennen. Wir erwarten von der gesamten Gesellschaft, dem Hass gegen Juden entschieden entgegenzutreten - im Sinne unserer Demokratie, unserer Freiheit und damit jüdisches Leben uneingeschränkt in Deutschland möglich ist.“

 

Berlin, 5. Oktober 2020 / 17. Tischri 5781

 

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