Infoblatt Ordination



  • Der Begriff Ordination (lat.: ordinatio – Bestellung, Weihe) meint im Allgemeinen eine Handlung, bei der Gläubige zum geistlichen Amt gesegnet oder berufen werden.
  • Die Ordination wird im Judentum als Smicha bezeichnet. Das Wort kommt vom hebräischen „lismoch“ – sich anlehnen. Erstmals tauchte der Begriff auf, als Moses die Führung über das jüdische Volk an Jehoschua weitergab. Auch heute noch wird die Ordination von einem Rabbiner an den nächsten übergeben.
  • In Deutschland werden Rabbiner durch eine Ordination nach einer wissenschaftlichen Ausbildung oder einem Studium an einer Talmudhochschule in ihr Amt berufen. Diese Ausbildung erfolgt für orthodoxe Rabbiner am Rabbinerseminar zu Berlin in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Erfurt, für das liberale Judentum am Abraham-Geiger-Kolleg in Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam. Die erste Ordinationsfeier in Deutschland für das orthodoxe Judentum fand 2009 in München statt, die zweite 2010 in Leipzig. 2012 wurden in Köln vier, 2014 in Würzburg zwei orthodoxe Rabbiner ordiniert.
  • Als offizielle Ordinations-Bestätigung erhalten alle Ordinierten ein Zertifikat. Es handelt sich dabei nicht um eine genau vorgeschriebene Form, enthalten ist aber auf jeden Fall der Satz „Joreh, joreh keDat schel Tora“ (Er wird entsprechend der Tora richten). In dem Dokument wird festgehalten, dass der Ordinierte genug Wissen hat, um Fragen der jüdischen Religionsgesetze (Halacha) zu beantworten und als Gemeinderabbiner tätig zu sein.
  • Die Ordination wird durch die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland, die Conference of European Rabbis, die Orthodox Union of America und den Rabbinical Council of America anerkannt.

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