Dialog Plus Eins. Jüdische, muslimische und christliche Perspektiven



Gesprächsrunde der „Denkfabrik Schalom Aleikum“ in Berlin

Foto: Gregor Zielke

Die neu formierte „Denkfabrik Schalom Aleikum“ des Zentralrats der Juden in Deutschland lud gestern, am 29. März, zu ihrer ersten öffentlichen Veranstaltung 2023 in den historischen Meistersaal in Berlin-Mitte ein. Das prominent besetzte Podium sprach unter dem Titel „Dialog Plus Eins. Jüdische, muslimische und christliche Perspektiven.“ über die Chancen und Herausforderungen eines interreligiösen Trialogs. Die Gäste richteten ihren Blick dabei auch explizit nach Ostdeutschland, um die dortige gesellschaftliche Bedeutung eines Trialogs zwischen Juden, Muslimen und Christen zu erörtern. In seinem Eröffnungs-Grußwort unterstrich der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstandsvorsitzender der Zentralwohlfahrtsstelle, Abraham Lehrer, das große Potential eines interreligiösen Trialogs. Dieser sei essentiell, auch um den wachsenden Spannungen zwischen den Religionsgemeinschafen entgegenzuwirken.

 

Im Anschluss an das Grußwort übernahm die Moderatorin Dr. Nora Pester, Verlegerin von Hentrich & Hentrich, das Wort und eröffnete mit der Frage nach einer gesellschaftlichen Mitgestaltung von Religionsgemeinden die Gesprächsrunde. Auf dem Podium zu Gast waren neben dem Eröffnungsredner Abraham Lehrer: Prof. Dr. Bekim Agai, Direktor der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt sowie Karin Prien Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein.

 

Einigkeit bestand in der Auffassung, dass Religion über Politik hinaus, insbesondere in Zeiten von Krisen, Zusammenhalt schaffen kann. So betonte Katrin Göring-Eckardt, dass Religion eine Mitspielerin der Demokratie sei. Sie bringe Reibung in Debatten, die notwendig ist, um diese voran zu bringen. Karin Prien fügte an, dass alle Religionsgemeinschaften in den Parteien sichtbar sein müssen, um der deutschen Gesellschaft in seiner Vielfalt gerecht zu werden. Bekim Agai riet hierzu ein gesellschaftliches Ansetzen außerhalb von Synagogen, Moscheen und Kirchen, da Religion mehrheitlich außerhalb dieser Institutionen stattfinde. Die „Denkfabrik Schalom Aleikum“ setze hier an und bringt durch ihre Arbeit Impulse einer erfolgreichen Trialogs, ergänzte Abraham Lehrer.

 

Die „Denkfabrik Schalom Aleikum“ wird die von der Staatsministerin (beim Bundeskanzler) und Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus Reem Alabali-Radovan gefördert. Rückfragen beantworten wir Ihnen gerne unter: denkfabrik-schalom-aleikum(via)zentralratderjuden.de

 

Berlin, 30. März 2023 / 8. Nissan 5783

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