Von einem „beeindruckenden Zeugnis der christlich-jüdischen Verbundenheit" hat der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, bei der Auftaktveranstaltung der diesjährigen „Woche der Brüderlichkeit" am Sonntag in Leipzig gesprochen. Er würdigte das 60-jährige Bestehen der Veranstaltungsreihe. „ Zugleich sind es aber auch sechs Jahrzehnte moralischen und verantwortungsvollen Bewusstseins um die Geschichte Deutschlands und des Kampfes gegen Antisemitismus und gegen das Vergessen."
Im Gründungsjahr 1952 sei das Ziel einer gemeinsamen Zukunft von Juden und Christen in Deutschland noch keinesfalls selbstverständlich gewesen. „Es bedurfte mutiger Menschen auf beiden Seiten, um diesen neuen Weg zu wagen."
„Es ist mir wichtig, im fortwährenden Bewusstsein für die Vergangenheit positiv in die Zukunft zu blicken. In Deutschland wächst nunmehr eine neue, plurale jüdische Gemeinschaft. Möge die 'Woche der Brüderlichkeit' zu einem Dauerzustand werden, der 365 Tage im Jahr währt und jeden Tag immer
wieder von Neuem beginnt", sagte Graumann.